Neue Tempomessanlage in Wendessen soll die Raser bremsen und Daten liefern
Wendessen, 10. Juni 2022
Viel zu viele Autofahrer fahren mit überhöhtem Tempo vom Atzumer Kreisel aus nach Wendessen rein. Der Ortsrat hat deshalb aus eigenen Mitteln eine Messanlage gekauft, die in dieser Woche auf Höhe der Kleingartenanlage in der Straße Am Friedhof installiert und in Betrieb genommen wurde.
Das Besondere an der Anlage: sie erfasst und speichert alle Daten. „Wir haben deshalb die Chance, genau zu sehen, wie viele Fahrzeuge wann mit welcher Geschwindigkeit ins Dorf fahren“, sagt die stellvertretende Ortsbürgermeisterin Christina Balder, die die Auswertung der Daten mittels einer App übernommen hat. Und gemessen werden kann immer - nicht nur, wenn die Anlage sichtbar in Betrieb ist, also grüne oder rote Anzeigen erscheinen, sondern auch dann, wenn Vorbeifahrende den Eindruck haben könnten, das Gerät sei ausgeschaltet. „Wir werden so feststellen können, ob sich Fahrer davon beeinflussen lassen und den Fuß vom Gas nehmen, wenn ihr Tempo angezeigt wird oder nicht“, meint Balder.
Die Anlage hat keine „Blitzerfunktion“, erfasst keine Kennzeichen und ersetzt daher keine polizeilichen Geschwindigkeitskontrollen. „Wir halten dieses dennoch für eine absolut sinnvolle Investition im Sinne der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger, weil gerade in dieser Einfallstraße nach Wendessen, ebenso wie in der Zufahrt von Ahlum aus, zu viele Temposünder eine Gefahr darstellen“, meint Ortsbürgermeister Andreas Rink. Bei den letzten offiziellen Kontrollen der Polizei an zwei Tagen im März und im April wurden Geschwindigkeitsüberschreitungen im Bereich von 59 bis 74 Kilometern festgestellt und geahndet, hat er von der Stadt Wolfenbüttel erfahren.
Eigentlich seien die Einrichtung von Tempo-30-Zonen in beiden Straßen - und im Bereich der Straße Am Friedhof zusätzlich ein Zebrastreifen - die besten und vernünftigsten Maßnahme, aber diese schon lange geäußerten Wünsche der Wendesser werden von den zuständigen Stellen aktuell nicht geteilt, bedauert Rink. „So machen wir halt, was wir als Ortsrat in Eigenregie entscheiden dürfen – nämlich so eine Tempomessanlage aufstellen. Kein Allheilmittel, schon gar nicht gegen notorische Schnellfahrer, aber besser als gar nichts.“ Und wenn die Daten erfasst und ausgewertet sind, werde der Ortsrat diese selbstverständlich der Stadt, dem Landkreis und der Polizei zur Verfügung stellen.
Die Anlage wurde in der Straße Am Friedhof installiert, ist aber mobil. Der Ortsrat wird nun zunächst die Ergebnisse der Datenauswertung abwarten und dann entscheiden, ob sie in Zukunft auch an anderer Stelle in Wendessen zum Einsatz kommt.
Bildtext:
Michael Frohn (Stadt Wolfenbüttel), Christina Balder, Andreas Rink und Michael Aßmann (Stadt Wolfenbüttel) vor der neuen Tempomessanlage in Wendessen (Foto: privat).
Ortsbürgermeister Andreas M. Rink, M.A.
Wolfenbüttel Ortsteil Wendessen - hier wohne ich! ♦ www.wendessen.de